Bassermann-Jordan Ungeheuer GG | 2020

Die Lage Forster Ungeheuer westlich des Weinorts Forst ist nicht nur geologisch spannend, sondern auch geschichtlich bedeutend. Benannt nach Johann Adam Ungeheuer, einem Deidesheimer Stadtschreiber des 17. Jahrhunderts, hat sie schon Persönlichkeiten wie Otto von Bismarck und Goethe begeistert. Der berühmte Satz Bismarcks – „Dies Ungeheuer schmeckt mir ungeheuerlich!“ – bringt die Klasse dieser Lage charmant auf den Punkt.
Geologisch zeigt sich das Ungeheuer vielfältig: Buntsandstein, Basalt, Kalkgeröll und Anteile von Vulkangestein schaffen ein spannendes Terroir. Kein Wunder also, dass dieser Wein bereits 1869 zur Eröffnung des Suez-Kanals gereicht wurde.
Die Trauben für das Große Gewächs wurden selektiv in mehreren Lesedurchgängen geerntet. Der Ausbau erfolgte zu 50 % im Edelstahltank, 30 % im traditionellen Stückfass und 20 % im 500-Liter-Holzfass. Nach der Gärung lag der Wein bis zur Füllung auf der Vollhefe, was ihm zusätzlich Komplexität und Tiefe verleiht.
Im Glas zeigt sich das Ungeheuer zunächst eher zurückhaltend mit floralen und kräutrigen Noten. Mit etwas Luft entfalten sich gelbfruchtige Aromen sowie ein Hauch Rauchigkeit. Am Gaumen wirkt der Riesling kühl, straff und salzig, mit einem festen Körper, viel Saft und einem langen Abgang.
Ein Riesling mit großer Präsenz, Tiefe und Lagerpotenzial, ideal für Liebhaber klassischer, mineralischer Weine mit Charakter.